Es sind meine Erfahrungen mit einem für mich neuen System und dem mir darin verbauten unbekannten MFT-Sensor. 
Es war ein Sprung ins kalte Wasser, in dem ich mit der Zeit das Schwimmen lernte.

Alles begann im Dezember 2017...

Es war der Monat des Umstiegs von CANON zu OLYMPUS. Als ein mit Arthrose in den Händen geplagter Mensch litt ich schon lange unter dem Gewicht des 
Systems von CANON und wünschte mir als Naturfotograf sehnlichst etwas Leichteres. Seit 3 Jahrzehnten trug ich 2 schwere Canon-Gehäuse mit großen Objektiven 
durch die Landschaft. Das Fliegen in andere Länder war immer wieder mit einem Fotorucksack auf dem Rücken von knapp 25 kg ein Abenteuer. Hinzu kam ja 
noch ein Laptop und ein 3,5 kg Stativ. Es kam die Zeit, in der mir das Greifen und Halten der Kameras mit den Händen schwer fiel und schmerzte.

Internationales Naturfotofestival der GDT 2017 in Lünen ...
Olympus wurde neuer Premium-Partner und versprach den GDT-Mitgliedern einen großzügigen Rabatt. Ich als Technik-Legastheniker griff zu und war anfangs sehr 
euphorisch und auch glücklich, endlich ein leichteres Equipment durchs Gelände tragen zu können. Ich empfand es als eine Wohltat. Die neue Ausrüstung mit den 
für mich wichtigen PRO-Objektiven war gleichzeitig mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Und stolz war ich auch, hatte ich doch zum ersten Mal ein spiegelloses
System, das schneller und geräuschärmer war und mir auch neue Perspektiven eröffnete. Schon das Vorhandensein eines Klappdisplays beschenkte mich mit
grandiosen bodennahen Pflanzenbildern.   ....  Ich war rundherum zufrieden. Und doch war da der MFT-Sensor, der in etwa nur ein Viertel der Fläche eines
Vollformatsensors einnahm und der für eine korrekte Belichtung wesentlich länger das Licht einfangen musste... oder die Empfindlichkeit erhöhte, was wiederum 
das Grundrauschen verstärkte. Trotz allem verdoppelte er auch die Brennweite des Objektivs.  

Nun sind 4 Jahre vergangen, 4 Jahre, die ich als ziemlich kurzweilig empfand. Meine Olympus-Leidenschaft, die auch Leiden schaffte begann mit 2 Gehäusen der 
OM-D E-M1 Mark II, die meist mit dem ED 40-150mm F2.8 PRO  und  dem  ED 300mm F4 IS PRO bestückt waren. Das ED 60mm F2.8 Macro und das Weitwinkel-
zoom ED 12-100mm F4 IS PRO wurden nur selten in der Natur eingesetzt. Mit den beiden o.g. Objektiven gelangen mir äußerst gute und scharfe Naturbilder.
Doch einen bitteren Wermutstropfen musste ich mit der Zeit schlucken und anfangs war es auch schmerzhaft. Es war das schon beschriebene verstärkte Rauschen 
bei schlechten Lichtverhältnissen, mit dem ich anfangs nicht richtig umgehen konnte. Es gab Zeiten, da schaute ich etwas wehmütig auf meine Canon-Zeit zurück. 
Aber da ich im Prinzip nicht der Naturfotograf bin, der morgens ganz früh oder in der abendlichen Dämmerung unterwegs ist, lernte ich schnell, Kompromisse 
einzugehen. Und es gab auch Zeiten, in denen es am Tage ziemlich wolkenbehangen war und ich für eine optimale Belichtung mehr Licht benötigte als mein
Fotofreund mit seinem Vollformaten.

Olympus, jetzt mit neuem Firmennamen 'OM Digital Solutions' hat, so wie mir bekannt ist, als einziger Kamerahersteller an dem MFT-System festgehalten, während 
Mitbewerber sich mehr dem Vollformaten zuwandten. Die Zukunft wird aber meiner Meinung nach den kleineren, leichteren und dadurch auch wesentlich preiswerteren 
Systemen gehören. Es wird nur eine Frage der Zeit sein. 

In 2020 erfolgte der Tausch der E-M1 Mark II gegen die E-M1X. Die Kamera versprach mehr Robustheit, Verdoppelung der Auslösungen,  verringertes Rauschen, 
höhere Geschwindigkeiten, einen integrierten Batteriehandgriff und und und. Und dann war es endlich so weit. In 2021 kam das lang ersehnte "Superzoom" auf den
Markt, das M.Zuiko Digital ED 150-400mm F4.5 TC1.25x IS PRO  mit dem eingebauten und zuschaltbaren 1,25x Konverter, ähnlich wie bei Canon und Nikon,
bei denen diese Objektive das Doppelte kosten. Somit waren Brennweiten von 300 mm bis zu 1000 mm KB möglich. Ende Juli 2021 tauschte ich mein ED 300mm 
gegen dieses Zoom ein. Es ist, ohne zu übertreiben, das Beste, mit dem ich je unterwegs war. Das Zoom wird in Handarbeit hergestellt und kann z.Z. nur in geringen 
Stückzahlen in europäische deutschsprachige Länder ausgeliefert werden. 









  




 


Mit einem Gesamtgewicht von 3.3 kg, so wie die Bilder die Kombination der Kamera mit dem "Superzoom" zeigen, ist es dank des ausgezeichneten Bildstabilisators und einer 
Blendenöffnung von F4,5 über den gesamten Zoombereich und einer minimalen Aufnahmeentfernung von nur 1,3 m gut aus der Hand und gut für Nahaufnahmen in der Natur 
einzusetzen. Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe zwischen dem Objektiv und dem zuschaltbaren 1,25x Konverter den 2,0fach Konverter gegeben und 
versucht, mit einer Brennweite von umgerechnet 2000 mm KB freihand und auch aufgelegt die Qualität der Bilder zu testen. Das Ergebnis übertraf meine Vorstellungen.

Und das Rauschen? Es hat seinen Schrecken für mich verloren. DxO bietet als Ergänzung zu Photoshop das PhotoLab 5.0 an. Es ist ein RAW-Konverter, der ähnlich zu nutzen ist
wie der von Photoshop. Inbegriffen ist aber ein Entrauschungsprogramm, das, wie es von DxO beschrieben wird, auf künstliche Intelligenz basiert. Es ist das DeepPrime. Und wer
PhotoLab 5.0 nicht benötigt, kann dieses DeepPrime auch als PureRAW für etwas mehr als 100 € bei DxO erhalten. Es bietet ein verblüffendes Entrauschen bei einfachster 
Anwendung. ISO-Werte von 5000 und auch 6400 bereiten keine Schwierigkeiten mehr, aus einem verrauschten Bild noch ein gutes und brauchbares zu machen (siehe unten). 

In dieser Kombination bin ich äußerst zufrieden und sehe nun gerne zu anderen Fotografen von Canon, Nikon oder Sony, die sich mit ihrem schweren Equipment abmühen.

Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO |  freihand mit zusätzlichem 2x-Konverter (2000 mm KB bei ISO 2000)  |  Entfernung 38 m 
   


Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO |  aufgelegt mit zusätzlichem 2x-Konverter (2000 mm KB bei ISO 5000)  |  Entfernung 7 m 
   


Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO  |  freihand  |  300 mm KB bei ISO 6400)  |  Entfernung 6,6 m 
   


Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO  |  Fahrzeugfenster aufgelegt  |  1000 mm KB bei ISO 3200)  |  Entfernung 151,6 m 
   


Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO  |  freihand  |  800 mm KB bei ISO 6400)  |  Entfernung 7,1 m 
   


Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400 mm  f4.5  TC1.25x  IS  PRO |  aufgelegt mit zusätzlichem 2x-Konverter (2000 mm KB bei ISO 3200)  |  Entfernung 57,6 m 
  



Fortsetzung folgt mit der OM-1

 
Früher CANON... heute OLYMPUS ...